Geschichten, die das Leben schreibt – sind vermutlich die Besten und auch gleichzeitig die Unglaublichsten.
Es ist kurz nach 9.00h – ich bin krank und habe sogar zwei Termine abgesagt. Im Bett liegend “ Ding Dong“. Ich schleppe mich zur Tür und da steht ein Mann. Ich kenne ihn nicht – noch nie gesehen.
Er:“Habe ich Sie aus dem Bett geholt?“
Ich: „Ich bin krank.“
Er: „Watt is dat denn?“
Ich schaue ihn ungläubig an und denke: was will er von mir? und was hat er gerade gesagt.
Er hat wohl ein Problem damit, das ICH krank bin.
Er: „wir waren gestern schon mal hier“ich: „nein, das kann nicht sein – ich war den ganzen Tag hier.“ (Warum lügt er mich an?)
Er: „Dürfen in den nächsten Tage 2 Mädels mal vorbeikommen?“
Ich: „Was wollen Sie überhaupt?“
Er: „Seit dem Jahr XX dürfen wieder Haustürgeschäfte gemacht werden und es geht….
Und schwuppdiwupp halte ich eine Zeitung in der Hand!
„Was soll ich damit? Ich lese das nicht! Und wieso kommen Sie gerade auf mich zu?
Er: „Sie wohnen wohl noch nicht lange in Hamm – sonst würden Sie uns kennen“
Ich: „ich wohne seit über 40 Jahren hier – aber Sie oder Ihre Firma kenne ich nicht!“
Die Situation war schon recht merkwürdig. Er wollte mir etwas verkaufen und geht in keinster weise auf mich ein.
Ich halte ihm die Zeitung wieder hin und frage: was ist damit nun?
Er dreht sich um und eilt zur Haustür, spricht noch irgendetwas und verschwand.
„Was war denn das jetzt?“ frage ich mich. Sehr verdutzt ging ich wieder ins Bett.
Er will mir etwas verkaufen und nimmt mich und meine Situation gar nicht wahr. Er „bügelt“ einfach darüber weg „krank, watt is dat denn“ – wortwörtlich!! Und dann lügt er mich an:
„Wir waren gestern schon mal da“ – spätestens hier hätte er seine Strategie ändern müssen und einlenken sollen. Er war so in seiner Energie, das ich als potentielle Kundin gar keine Chance hatte mich auf ihn einzulassen. Ich weiß immer noch nicht, was er eigentlich noch wollte.
Wahrscheinlich empfand er mich als schwierige Gesprächspartnerin und hatte nicht damit gerechnet, das überhaupt jemand die Tür öffnet.
Wenn Sie in der Akquise merken, das Sie nicht mehr so flexibel in Ihrer Argumentation sind – machen Sie eine Pause.
Wenn Gespräche plötzlich zäh werden, es anstrengend wird, Ihnen Argumente nicht mehr einfallen…. haben Sie eine Punkt erreicht, der Ihnen signalisiert – es ist Zeit für eine Unterbrechung.
Wir fallen alle!! nach ca 90-120min in eine Phase der Regeneration. Der Körper, Ihr Bewusstsein lenkt einen Teil Ihrer Aufmerksamkeit, Ihrer Aufnahmefähigkeit nach innen.
Dieser Prozess ist oft nicht wirklich zu bemerken – Sie bemerken es z.B an Unkonzentriertheit, Flüchtigkeitsfehlern, Suchen nach etwas Essbarem, Gereiztheit …
Abhilfe schaffen Sie mit einer Pause. Ruhe. Einen kurzen Moment sich zurück ziehen.
Eine Zigarette oder noch mehr Kaffee …. ist keine Antwort auf Ihr Bedürfnis.